Pandemie als Chance: nextpandemic.de

Ein Ausnahmesemester liegt hinter uns.
Ob noch mehr folgen werden, steht noch aus.
Für alle war es eine sehr herausfordernde Erfahrung.
Ohne zynisch zu sein, können wir trotz der umfassenden negativen Folgen
anerkennen, dass die Pandemie auch ungemeine Chancen bietet.
Vieles steht nun auf dem Prüfstand und Alternativen können gedacht werden.

Wie können unsere Ressourcen sozial wirksam und nachhaltiger verteilt werden?
Wie werden unsere Infrastrukturen resilienter?
Was können wir besser machen, damit unsere Lebensgrundlagen uns nicht
krank machen?
Große Fragen, ohne Zweifel.
Der Zugriff auf das Große konkretisiert sich im richtigen und vernünftigen
Umgang mit den vermeintlich kleineren, konkreteren Fragen.

Die online-Ausstellung „next pandemic“ (www.nextpandemic.de)
zeigt das Ergebnis eines Semesters, in dem alle Beteiligten großes Engagement zeigten und das Richtige und Vernünftigen radikal zu denken wagten.
Die vielfältigen, sehr unterschiedlichen Projekte zeigen, wie wir in einer Zukunft des Ausnahmezustandes zu neuen, belastbareren Normalzuständen kommen können.
Und: Im besten Fall helfen diese Projekte dabei auch, besser zu verstehen, dass die Umstände, in denen wir leben und die Wege, wie wir unser Leben organisieren, Ergebnisse von gemeinschaftlichen Entscheidungen und folglich (auch) gestaltet sind.

Prof. Detlef Rhein

15.07.2020

Industriedesign Medical Design (M.A.)

DIE GESTALTUNG DER ZUKUNFT BRAUCHT PROFESSIONALITÄT

Die Befähigung, Perspektiven unserer zukünftigen Lebenswelt und Wege zur Nachhaltigkeit aktiv gestalterisch und vor allem wirksam konkretisieren zu können, wird für Designer*innen immer wichtiger. Im Kontext der Transformationsprozesse können die gestalterischen Disziplinen eine große Stärke ausspielen und Entwürfe, Konzepte und Bilder konkretisieren, die sich als Referenzen für wünschenswerten technologischen, sozialen und kulturellen Wandel verstehen. Dafür ist ein hohes Maß an kritischer Haltung, Sensibilität und Genauigkeit erforderlich. Kurzum: eine professionelle Grundaufstellung, in der Konzeptstärke, Detaillierung und Substanz auf hohem Niveau zusammenspielen. Im Masterstudium Industriedesign an der Muthesius Kunsthochschule vermitteln wir Wege zu einem solchen Kompetenzprofil.

DESIGNING FUTURE PERSPECTIVES: KOMPETENZEN FÜR DAS DESIGN VISIONÄRER PROZESSE UND PRODUKTSYSTEME

Wir verstehen die thematische Grundierung des Medical Design als entwerferisches Handlungsprinzip jenseits der Begrenzungen der Medizintechnik und mit einem besonderen Interesse an der Realisierung nachhaltiger Lebensbedingungen im Sinne eines “One Health“ (Mensch, Umwelt, Tier). Sie erarbeiten sich hierfür ein erweitertes Verständnis vom Menschen und sozialer Konstellationen. Sie vertiefen sich im Rahmen der Projektarbeit umfassend in das Denken, Gestalten und Vermitteln von innovativen Prozessen, Systemen und Schnittstellen. Und: Immer auch in die Struktur, Details und die Qualität von Produkten unter Berücksichtigung der Anforderungen der Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung. Die Verbindung mit dem Masterstudiengang „Interface Design“ hat darüber hinaus eine Alleinstellung und ist aus unserer Sicht besonders richtungsweisend, da Produkte zunehmend als vielschichtige, vernetzte Informationsträger und Interaktionsvermittler zu verstehen sind.

DESIGN UND FORSCHUNG

Die Betreuung der Projektarbeit ist bei uns individuell und weitreichend. Studierende bewegen sich bei uns in einem ausgeprägt vernetzten Kontext innerhalb und außerhalb der Hochschule. In Kiel sind wir von herausragenden Forschungsaktivitäten umgeben, an denen wir teilhaben, z.B. in der CAPTN Initiative oder im Exzellenzcluster “Precision Medicine in Chronic Inflammation“. Mit den Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen Forschung und Design setzen wir uns kontinuierlich in variierenden, interdisziplinär angelegten Projektformaten auseinander. Bei dem Forschungsprojekt „Nachhaltige Mobilitätstransformation“ wurden wir durch die EKSH über einen längeren Zeitraum gefördert (www.muthesius-mobility-project.de). Wir etablieren wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, wie jüngst im Bereich „Material und Nachhaltigkeit“. Kooperationen und Austauschprogramme bestehen u.a. mit der TU Delft, der NCKU Tainan und der Kobe Design University.

NEU VERSTEHEN. MIT MUT GESTALTEN.

Wir bieten im Rahmen des Studiums einen profunden Zugang zu Wissen und Fragen der „Health and Life Sciences“. Andererseits arbeiten die Studierenden an vielen verwandten und zumeist eigenständig definierten Themen der zukünftigen menschlichen Lebenswelt und des gesellschaftlichen Wandels. Schwerpunkte sind hierbei Fragen der Umwelt und Nachhaltigkeit, des öffentlichen und privaten Raums, der Mobilität und Logistik, Fragen zukünftiger Menschenbilder und neuer Technologien. Wir sind sehr daran interessiert, etablierte Denkmuster kritisch zu hinterfragen und neue Wege zu beschreiten. Mut zu experimenteller Offenheit, Risikobereitschaft und Radikalität sind Anliegen, zu denen wir Sie als Gestalter und Gestalterin motivieren möchten. Der Mut lohnt sich: Arbeiten unserer Studierenden haben in den letzten Jahren nicht nur eine Vielzahl bedeutender nationaler und internationaler Preise und Auszeichnungen gewonnen. Unsere Absolvent*innen haben sich mittlerweile in unterschiedlichsten Kontexten auch sehr erfolgreich beruflich etablieren können.

FRAGEN?

Prof. Detlef Rhein
E-Mail: rhein@muthesius.de
Im Blog „Bewerben“ haben wir Modulpläne, Downloads und weitere Informationen
für Sie zusammengefasst.
Die Publikation „designing future perspectives“ (ISBN-13: 978-3-948359-40-9) ist als pdf abrufbar.