Industriedesigner mit iF Design Student Award ausgezeichnet

Zwei Absolventen im Master-Studiengang Medical Design sind in Istanbul mit dem iF Design Student Award ausgezeichnet worden: Konstantin Wolf und Bashar Zapen erhalten den Preis für ihre Projekte, die Prof. Detlef Rhein betreut hat.

Mehr als 7.000 Konzepte aus 56 Nationen sind für den internationalen Design-Wettbewerb eingereicht worden. Aus ihnen hat die Jury die 76 besten Ideen ausgewählt. In Istanbul haben die Preisträger nun ihre Auszeichnungen im Kunst- und Designmuseum ARTER entgegengenommen.

iF Design Student Award für Konstantin Wolf

PILUM heißt die Stabsonde, die Konstantin Wolf zur Überwachung von Waldschutzmaßnahmen konzipiert hat. Seine Idee: Um Borkenkäfer in deutschen Wäldern bekämpfen zu können, analysiert seine Sonde Pheromone und Harzpartikel in der Luft, die im Vermehrungszyklus des Käfers produziert werden. Auf einer öffentlich zugänglichen Applikation sind diese Daten ablesbar, sodass der Wald präzise dementsprechend behandelt werden kann. Das Projekt war im Sommersemester 2022 Konstantin Wolfs Master-Thesis an der Muthesius Kunsthochschule.

„Ich bin sehr dankbar für diese Auszeichnung, denn sie bietet eine Plattform für ein komplexes und relevantes Thema. Die positive Resonanz stärkt mein Vertrauen in das Konzept und gibt mir Hoffnung für die zukünftige Umsetzung“, sagt Konstantin Wolf. Die Jury lobt PILUM als eine „überzeugende und pragmatische Lösung für ein reales Problem“.

https://www.youtube.com/watch?v=zVWjzS6qYAA

 

iF Design Student Award für Bashar Zapen

 Für „ImPulse – Neues Paradigma für das herzchirurgische Training“ ist Industriedesigner Bashar Zapen ausgezeichnet worden. Er hat ein Trainingsmodul namens Janãn für die Simulation der pädiatrischen Herzchirurgie entwickelt. Es soll Chirurgen eine bessere Ausbildung ermöglichen: Ein Simulationsmodul ahmt jeden Schritt einer Herzoperation nach und kann sogar mithilfe eines 3-D-gedruckten Moduls häufig angeborene Herzfehlbildungen darstellen. So können Medizinerinnen und Mediziner unter besten Bedingungen für den Ernstfall üben.

„Dies ist im wahrsten Sinne des Wortes ein lebensrettendes Design, ein Konzept, das eine wichtige Rolle bei der Ausbildung besserer Chirurgen spielen kann“, wertet die Jury. Bashar Zapen freut sich, denn: „Diese Anerkennung bestätigt mein Engagement, die medizinische Ausbildung zu verändern, mehr Leben zu retten und einen nachhaltigen Einfluss zu haben.“ Mit „Impulse” ist ebenfalls seine Master-Thesis aus dem Sommersemester 2022 ausgezeichnet worden.

https://www.youtube.com/watch?v=voQ0bi2hO0U

Der iF Design Student Award

Studierende und Absolventinnen sowie Absolventen aller designbezogenen Studiengänge und Programme können für den iF Design Student Award ihre Konzepte einreichen. Absolventen, deren Abschluss nicht länger als zwei Jahre zurückliegt, sind ebenfalls teilnahmeberechtigt. Die besten Ideen werden mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 50.000 Euro prämiert. Die Jury, bestehend aus internationalen Designexperten, wählt die besten Konzepte aus. Die Wettbewerbskategorien entsprechen den globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Alle 76 ausgewählten Konzepte erreichen überdurchschnittliche Noten, wenn es darum geht, ein Problem zu lösen, hohe moralisch-ethische Standards zu reflektieren oder zu fördern, die Gruppenbeziehungen zu stärken, eine positive Erfahrung zu schaffen oder wirtschaftlich sinnvoll zu sein.

Weitere Informationen:

Konstantin Wolfs Projekt PILUM: https://ifdesign.com/en/winner-ranking/project/pilum/588005

Bashar Zapens Projekt IMPULSE: https://ifdesign.com/en/winner-ranking/project/impulse-new-paradigm-for-heart-surgery-training/603673

02.07.2023

Industriedesign Medical Design (M.A.)

DIE GESTALTUNG DER ZUKUNFT BRAUCHT PROFESSIONALITÄT

Die Befähigung, Perspektiven unserer zukünftigen Lebenswelt und Wege zur Nachhaltigkeit
aktiv gestalterisch und vor allem wirksam konkretisieren zu können, wird für Designer*innen immer
wichtiger. Im Kontext der Transformationsprozesse können die gestalterischen Disziplinen eine
große Stärke ausspielen und Entwürfe, Konzepte und Bilder konkretisieren, die sich als
Referenzen für wünschenswerten technologischen, sozialen und kulturellen Wandel verstehen.
Dafür ist ein hohes Maß an kritischer Haltung, Sensibilität und Genauigkeit erforderlich.
Kurzum: eine professionelle Grundaufstellung, in der Konzeptstärke, Detaillierung
und Substanz auf hohem Niveau zusammenspielen. Im Masterstudium Industriedesign an der
Muthesius Kunsthochschule vermitteln wir Wege zu einem solchen Kompetenzprofil.

DESIGNING FUTURE PERSPECTIVES:
KOMPETENZEN FÜR DAS DESIGN VISIONÄRER PROZESSE UND PRODUKTSYSTEME

Wir verstehen die thematische Grundierung des Medical Design als entwerferisches
Handlungsprinzip jenseits der Begrenzungen der Medizintechnik und mit einem besonderen
Interesse an der Realisierung nachhaltiger Lebensbedingungen im Sinne eines “One Health“
(Mensch, Umwelt, Tier).
Sie erarbeiten sich hierfür ein erweitertes Verständnis vom Menschen und sozialer Konstellationen.
Sie vertiefen sich im Rahmen der Projektarbeit umfassend in das Denken, Gestalten
und Vermitteln von innovativen Prozessen, Systemen und Schnittstellen.
Und: Immer auch in die Struktur, Details und die Qualität von Produkten unter Berücksichtigung
der Anforderungen der Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung.
Die Verbindung mit dem Masterstudiengang „Interface Design“ hat darüber hinaus eine
Alleinstellung und ist aus unserer Sicht besonders richtungsweisend, da Produkte zunehmend
als vielschichtige, vernetzte Informationsträger und Interaktionsvermittler zu verstehen sind.

DESIGN UND FORSCHUNG

Die Betreuung der Projektarbeit ist bei uns individuell und weitreichend. Studierende bewegen sich
bei uns in einem ausgeprägt vernetzten Kontext innerhalb und außerhalb der Hochschule.
In Kiel sind wir von herausragenden Forschungsaktivitäten umgeben, an denen wir teilhaben,
z.B. in der CAPTN Initiative oder im Exzellenzcluster “Precision Medicine in Chronic Inflammation“.
Mit den Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen Forschung und Design setzen wir uns
kontinuierlich in variierenden, interdisziplinär angelegten Projektformaten auseinander.
Bei dem Forschungsprojekt „Nachhaltige Mobilitätstransformation“ wurden wir durch die EKSH
über einen längeren Zeitraum gefördert (www.muthesius-mobility-project.de). Wir etablieren
wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, wie jüngst im Bereich „Material und Nachhaltigkeit“.
Kooperationen und Austauschprogramme bestehen u.a. mit der TU Delft, der NCKU Tainan
und der Kobe Design University.

NEU VERSTEHEN. MIT MUT GESTALTEN.

Wir bieten im Rahmen des Studiums einen profunden Zugang zu Wissen und Fragen
der „Health and Life Sciences“. Andererseits arbeiten die Studierenden an vielen verwandten
und zumeist eigenständig definierten Themen der zukünftigen menschlichen Lebenswelt
und des gesellschaftlichen Wandels.
Schwerpunkte sind hierbei Fragen der Umwelt und Nachhaltigkeit, des öffentlichen und privaten
Raums, der Mobilität und Logistik, Fragen zukünftiger Menschenbilder und neuer Technologien.
Wir sind sehr daran interessiert, etablierte Denkmuster kritisch zu hinterfragen und neue Wege
zu beschreiten. Mut zu experimenteller Offenheit, Risikobereitschaft und Radikalität sind Anliegen,
zu denen wir Sie als Gestalter und Gestalterin motivieren möchten. Der Mut lohnt sich: Arbeiten
der Studierenden haben in den letzten Jahren nicht nur eine Vielzahl bedeutender nationaler
und internationaler Preise und Auszeichnungen gewonnen. Unsere Absolvent*innen haben sich
mittlerweile in unterschiedlichsten Kontexten auch sehr erfolgreich beruflich etablieren können.

FRAGEN?

Prof. Detlef Rhein
E-Mail: rhein@muthesius.de
Im Blog „Bewerben“ haben wir Modulpläne, Downloads und weitere Informationen
für Sie zusammengefasst.
Die Publikation „designing future perspectives“ (ISBN-13: 978-3-948359-40-9) ist als pdf abrufbar.