“Prototyping meets Health” – Fachtagung zur Gestaltung von Produkten und Prozessen im Gesundheitssektor in Saarbrücken

Wirtschafts-, Gesundheits- und Sozialsysteme stehen vor großen Herausforderungen und Veränderungen. Sie erfordern innovative Ansätze, Produkte und Dienstleistungen im Gesundheitswesen, die nur gesamtgesellschaftlich, interdisziplinär und kollaborativ gelöst werden können. Doch welche Rolle spielen dabei die gestalterischen Disziplinen und das Design? Prof. Detlef Rhein hat auf Einladung zu dieser Frage einen Workshop für Forschende, Kreative und Unternehmen konzipiert. „Wege zur Innovation: Design als Gewinn neuer Qualitäten“ war für 20 Teilnehmerinnen am 23. Februarder Rahmen, in dem Strategien und Methoden eines menschenzentrierten Designprozesses thematisiert und Produkt- und Serviceideen im gesundheitsorientierten Kontext entwickelt wurden. Neben den neuen Technologien, die die Gesundheitsbranche zukünftig erheblich verändern werden,spielen die Usability und die Experience der betreffenden Kontexte eine herausragende Rolle. Welche Rolle spielt Design bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen,speziell im Kontext von Nachhaltigkeit und Regulatorik? Ab welchem Zeitpunkt lohnt sich dieEinbindung von Designerinnen oder Designern? Auch zu diesen Fragen gab es eine Vielzahl von Einblicken und Orientierungen.Die Fachtagung wurde organisiert von HEALTH.AI, saaris und weiteren Partnern.

07.03.2024

Industriedesign Medical Design (M.A.)

DIE GESTALTUNG DER ZUKUNFT BRAUCHT PROFESSIONALITÄT

Die Befähigung, Perspektiven unserer zukünftigen Lebenswelt und Wege zur Nachhaltigkeit
aktiv gestalterisch und vor allem wirksam konkretisieren zu können, wird für Designer*innen immer
wichtiger. Im Kontext der Transformationsprozesse können die gestalterischen Disziplinen eine
große Stärke ausspielen und Entwürfe, Konzepte und Bilder konkretisieren, die sich als
Referenzen für wünschenswerten technologischen, sozialen und kulturellen Wandel verstehen.
Dafür ist ein hohes Maß an kritischer Haltung, Sensibilität und Genauigkeit erforderlich.
Kurzum: eine professionelle Grundaufstellung, in der Konzeptstärke, Detaillierung
und Substanz auf hohem Niveau zusammenspielen. Im Masterstudium Industriedesign an der
Muthesius Kunsthochschule vermitteln wir Wege zu einem solchen Kompetenzprofil.

DESIGNING FUTURE PERSPECTIVES:
KOMPETENZEN FÜR DAS DESIGN VISIONÄRER PROZESSE UND PRODUKTSYSTEME

Wir verstehen die thematische Grundierung des Medical Design als entwerferisches
Handlungsprinzip jenseits der Begrenzungen der Medizintechnik und mit einem besonderen
Interesse an der Realisierung nachhaltiger Lebensbedingungen im Sinne eines “One Health“
(Mensch, Umwelt, Tier).
Sie erarbeiten sich hierfür ein erweitertes Verständnis vom Menschen und sozialer Konstellationen.
Sie vertiefen sich im Rahmen der Projektarbeit umfassend in das Denken, Gestalten
und Vermitteln von innovativen Prozessen, Systemen und Schnittstellen.
Und: Immer auch in die Struktur, Details und die Qualität von Produkten unter Berücksichtigung
der Anforderungen der Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung.
Die Verbindung mit dem Masterstudiengang „Interface Design“ hat darüber hinaus eine
Alleinstellung und ist aus unserer Sicht besonders richtungsweisend, da Produkte zunehmend
als vielschichtige, vernetzte Informationsträger und Interaktionsvermittler zu verstehen sind.

DESIGN UND FORSCHUNG

Die Betreuung der Projektarbeit ist bei uns individuell und weitreichend. Studierende bewegen sich
bei uns in einem ausgeprägt vernetzten Kontext innerhalb und außerhalb der Hochschule.
In Kiel sind wir von herausragenden Forschungsaktivitäten umgeben, an denen wir teilhaben,
z.B. in der CAPTN Initiative oder im Exzellenzcluster “Precision Medicine in Chronic Inflammation“.
Mit den Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen Forschung und Design setzen wir uns
kontinuierlich in variierenden, interdisziplinär angelegten Projektformaten auseinander.
Bei dem Forschungsprojekt „Nachhaltige Mobilitätstransformation“ wurden wir durch die EKSH
über einen längeren Zeitraum gefördert (www.muthesius-mobility-project.de). Wir etablieren
wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, wie jüngst im Bereich „Material und Nachhaltigkeit“.
Kooperationen und Austauschprogramme bestehen u.a. mit der TU Delft, der NCKU Tainan
und der Kobe Design University.

NEU VERSTEHEN. MIT MUT GESTALTEN.

Wir bieten im Rahmen des Studiums einen profunden Zugang zu Wissen und Fragen
der „Health and Life Sciences“. Andererseits arbeiten die Studierenden an vielen verwandten
und zumeist eigenständig definierten Themen der zukünftigen menschlichen Lebenswelt
und des gesellschaftlichen Wandels.
Schwerpunkte sind hierbei Fragen der Umwelt und Nachhaltigkeit, des öffentlichen und privaten
Raums, der Mobilität und Logistik, Fragen zukünftiger Menschenbilder und neuer Technologien.
Wir sind sehr daran interessiert, etablierte Denkmuster kritisch zu hinterfragen und neue Wege
zu beschreiten. Mut zu experimenteller Offenheit, Risikobereitschaft und Radikalität sind Anliegen,
zu denen wir Sie als Gestalter und Gestalterin motivieren möchten. Der Mut lohnt sich: Arbeiten
der Studierenden haben in den letzten Jahren nicht nur eine Vielzahl bedeutender nationaler
und internationaler Preise und Auszeichnungen gewonnen. Unsere Absolvent*innen haben sich
mittlerweile in unterschiedlichsten Kontexten auch sehr erfolgreich beruflich etablieren können.

FRAGEN?

Prof. Detlef Rhein
E-Mail: rhein@muthesius.de
Im Blog „Bewerben“ haben wir Modulpläne, Downloads und weitere Informationen
für Sie zusammengefasst.
Die Publikation „designing future perspectives“ (ISBN-13: 978-3-948359-40-9) ist als pdf abrufbar.